Wie sich die Arbeit des Personaldienstleisters mit Covid-19 verändert

How the work of staffing agencies changes with Covid-19

© Photo by Bluehouse Skis

Staffing Agency | 16.04.2020

In dieser Zeit des globalen Lockdowns stehen Personaldienstleisters grossem Stress. Während einige Sektoren (z.B. der Einzelhandel) völlig zum Erliegen kommen, befinden sich andere (vor allem Nahrungsmittel, Pharmazie und Medizin) in einer Phase sehr hoher Nachfrage.

Die Personaldienstleisters sind gezwungen, ihre Arbeit umzugestalten, nicht nur in der Verwaltung der Tätigkeiten und Mitarbeiter aus der Ferne (Smart Working), sondern auch in der Fähigkeit, eine enorme Nachfrage zu befriedigen.

Welche Schwierigkeiten?

Der Personalmarkt ist ausreichend daran gewöhnt, mit Produktionsspitzen umzugehen, aber nicht mit diesen Mengen und vor allem nicht ausserhalb der eigenen Standorte.
In einem dynamischen Sektor – wie Personalvermittlung und Personalverleih – reicht es nicht aus, sich mit einem PC und einem Telefon auszustatten, um effektiv zu arbeiten, sondern es ist notwendig, den gesamten Produktionszyklus auf eine vollständig digitalisierte Weise zu übertragen.
Und nicht zuletzt werden einige Tools, die kurzfristig unterstützend erscheinen mögen, aufgrund ihrer Ineffizienz langfristig zu einer Lücke beitragen.
Nehmen wir ein konkretes Beispiel: E-Mail-Rekrutierung mag im Moment funktional erscheinen, aber wo werden all diese Kandidaten landen? Werden sie jemals in einer Datenbank gespeichert werden? Werden sie unseren Kollegen zur Verfügung stehen? Die Fragen sind zahlreich, und jedes Mal, wenn die Antwort nicht durch einen strategischen Plan gestützt wird, hat dies einen Verlust an Effektivität und Effizienz der Prozesse zur Folge, was in der Welt des Personaldienstleisters einen Verlust an Geld und Marge bedeutet.

Was ist dann zu tun?

Wir müssen die gegenwärtige Situation als eine Gelegenheit sehen, zu testen, wie stark unsere Gesellschaft digitalisiert ist, wie viele der digitalen Transformationsstrategien tatsächlich umgesetzt wurden und wie viele weitere so schnell wie möglich integriert werden müssen.
Wir versuchen, 5 grundlegende Elemente zu definieren, auf die wir unsere Smart Working stützen können (heute auferlegt, morgen potenziell als Flexibilitätstool verfügbar):

1. Mit einer cloudbasierten Softwarelösung zu arbeiten

Tools wie E-Mail und Excel-Tabellen reicht nicht mehr aus: Sie benötigen Software, auf die überall und von jedem Gerät aus zugegriffen werden kann, um eine hohe Produktivität und Zusammenarbeit im Team zu gewährleisten.

2. Tracking und Informationsaustausch

Wir brauchen Lösungen, die darauf ausgerichtet sind, den Informationsfluss zu bündeln: ihre Kommunikation, Überwachung, Nutzbarkeit und gemeinsame Nutzung. Wir können nicht länger denken, dass Informationen automatisch zur Verfügung stehen (wie es auf den Schreibtischen von Beratern und Personalvermittlern geschehen könnte). Wir brauchen ein gemeinsames Arbeitsfeld.

3. Multiposting-Tool

Der Kandidat ist der wichtigste Wert jedes Personaldienstleisters; schlechtes Profilmanagement führt zu einem direkten Vermögensverlust. Wenn die Lebenslaufsammlung nicht zentralisiert ist, müssen Personaldienstleisters die gleiche Arbeit immer wiederholen und dabei Zeit und Ressourcen in einen nicht optimierten Prozess investieren.

4. Tests und Bewertungen

Verschiedene Plattformen unterstützen die Prüfung und Bewertung von Kandidaten. In einer Zeit, in der Körperkontakt zwangsläufig fehlt, müssen wir uns mit allen verfügbaren Mitteln ausstatten, um diese Lücke zu füllen.

5. Video-Interviews

Heutzutage ist die Möglichkeit, Video-Interviews (automatisiert und in Echtzeit) durchführen zu können, nicht mehr nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit; doch selbst in diesem Fall laufen wir Gefahr, Informationen zu verlieren, wenn die Systeme nicht integriert werden. Nehmen wir ein Beispiel: Plattformen wie Skype können sehr effektiv bei der Aktualisierung und Abstimmung zwischen Kollegen sein, aber nicht sehr funktional, um Video-Interviews durchzuführen.
Was ist der Grund? Wenn unser Kollege einige Wochen später die Profildatei eines Kandidaten abholen muss, hat er keine Informationen zur Verfügung (nur einige Notizen, die während des Gesprächs gemacht wurden) und muss die Auswertung des Profils wiederholen, was einen Zeit- und Margenverlust zur Folge hat.

Die Gesundheitsnotfall hat uns gezwungen, darüber nachzudenken, wie wir von nun an am besten arbeiten könnten. Wenn der Notfall vorbei ist, werden wir uns in einer anderen Welt bewegen, und das bedeutet, dass wir neue Ansätze und neue Tools einführen müssen, welche es uns ermöglichen, flexibler und digitaler zu arbeiten.